Deck der Phintias

Wenn Oliviero richtig gezählt und auch richtig hingesehen hatte, war genau einer der Matrosen abgesoffen, wie ein Stein. Eigentlich sollte er hinterherspringen, immerhin war er ein guter Schwimmer, und retten, was zu retten war! Armer Mann. Was wohl seine Familie dazu sagte, dass er so eben aus der Dummheit eines Marineoffiziers gestorben war? Nun, das war keine seltene Begründung für den Tod eines tapferen Soldaten. Aber halt, so hässlich, wie der Typ gewesen war, hatte sich seine Familie sicher schon selbst erhängt, weil sie sich schämte. Also war das alles kein Problem! Zumal es ihm sowieso egal war, wie so vieles, was ihm im Alltag begegnete.
Mit wachsender Belustigung lauschte er dem Wortwechsel zwischen dem Marineadmiral und der Samurai, die, aus welchem Grund auch immer, auf diesem Schiff war und sich aufführte, wie eine verwöhnte, kleine Prinzessin. Nicht, dass der Kapitän sich nicht auch immer bedienen ließ, als wäre er irgend so ein Pascha, aber bei Anderen störte es ihn manchmal, vor allem, wenn sie ihn dabei auch noch Bob nannten. Insgeheim wünschte er dem Mädchen großes Unglück, auch wenn er es niemals in der Öffentlichkeit zugeben würde – es gebührte sich nicht, einem unschuldigen, jungen Mädchen Unglück und die Pest an den Hals zu wünschen, deswegen blieb er auch stumm.
Aber in seinem Gehirn arbeitete es wie verrückt. Calm Belt. Das fiel ihm ja glatt auf, dass die armseligen Piraten von vorhin, die so leidend ihr Ende auf seinem Schiff gefunden hatten, also einfach nur hatten leben wollen. Traurige Angelegenheit, aber sie hatten es nicht anders verdient. Den ein oder anderen hätte er vielleicht als eine Art Sklave arbeiten lassen können, bevor er ihn an der nächsten Anlaufstelle irgendwelchen niederen Marinesoldaten aufs Auge drückte. Aber nun ja, die waren jetzt alle tot und da konnte er nichts dran ändern. Musste seine Idiotenbande einfach weiter leiden.
„Sie wissen es, wie man Leuten Mut in ihren Aktivitäten zuspricht“, sagte Olive feierlich, auch wenn er seine Stimme am liebsten von Ironie übertropfen lassen würde. Da sich mangelnder Respekt in der Gegenwart von Vorgesetzten aber nicht wirklich positiv auf die eigene Laufbahn auswirkte, beschränkte er sich auf diese wohl gewählten Worte, ohne sarkastisch zu klingen. War ja auch in irgendeiner Art befriedigend.
Schweigend hörte sich der junge Kapitän an, was denn Lea alles zu bemängeln hatte und als Aufträge austeilte. Er sah zwar nicht ein, dass er sich von einem Piraten irgendwelche Befehle geben ließ, aber zumindest darüber amüsieren konnte er sich, wenn er ihr denn zuhörte. Er konnte ein leicht schräges Schmunzeln nicht verkneifen.
„Ein tolles Mädchen, das Sie da haben. Temperamentvoll und mit überzeugtem Stolz in den Augen. Ich nehme an, sie meint es nicht ernst?“, hakte Oliviero vorsichtshalber nach. Nicht, dass der Admiral jetzt auf die Idee kam, dass er jetzt putzen musste, oder kochen. Kochen war ja noch schlimmer! Da tat er sich immer weh… Zumindest schmeckte das Zeug dann.
„Gibt es eigentlich noch irgendetwas zu besprechen? Sonst würde ich gerne mit meinem Schiff den nächsten Hafen anlaufen, damit das Loch da nicht noch größer wird.“ Er zeigte demonstrativ auf ein dickes, schwarzes, klaffendes Loch in der Holzverkleidung seiner Mafiabraut und als er noch einmal darüber nachdachte, wurde ihm gleich wieder schlecht. Nur dieses Mal musste er sich nicht übergeben, was auch schon mal etwas war. Das Ding geht nicht unter. Das Ding geht nicht unter. Die kleistern das wieder zu. Guck, da schaut schon jemand raus! Warum winkt er? Ach, der mag mich nur. Fang an zu arbeiten, du Schlange…

Nun zischte Lea auch schon wieder ab und Tai sah ihr leicht entnervt nach. Wurde er sie nicht brauchen hätte er sie längst eigenhändig enthauptet. Er wurde ihren Forderungen jedenfalls nicht nachgehen. Zwar wollte er freundlich sein, aber sicher kein Arschkriecher. Das schadete seinen Ruf genauso so schwer. Ja oder? Fragte er Bob gut gelaunt. Das eignet man sich recht schnell an wenn man erst einmal einen gewissen Posten hat, aber das wissen sie ja sicher. Dann seufzte der Admiral aber kurz. Ich befürchte leider doch. Ich wurde sie auch gar nicht mit nehmen aber sie ist für den Auftrag sehr wichtig. Als Bob dann aber wissen wollte ob es noch dinge gab die sie besprechen mussten schüttelte er den Kopf. Sie können gerne gehen. Ich bitte aber darum, dass sie sich bei Alfred Familie melden. Sie wissen schon der Mann der ertrank. Ansonsten ist alles geklärt.

Es war lustig, zu beobachten, wie sich Stimmungen änderten, sobald eine andere Person verschwunden war. Es war wie dieser unbestimmte, unsichtbare Lästerradius, den Leute um sich herumgezogen hatten und sobald man nicht mehr in Hörweite war, begann die Gackerei. Er kannte das nur zu gut. Manchmal machte sich die Idiotenbande einen Spaß daraus, gerade so in Reichweite zu sein und irgendetwas über ihn zu sagen, das er dann aber nicht verstand und aufstehen, um sich zu informieren, dazu war er ja bekanntlich zu faul. Aber das machte nichts. Solange sie arbeiten, sind sie gute Leute und verdienten den schnellen Tod nicht, mit dem es auch seinen Cousin erwischt hatte. Wie hieß der noch? Luigi? Kam auf jeden Fall lustig, als irgendwer anders aus entferntem Verwandtschaftsgrad gesagt hatte: ‚Luigi, du haste die Familie beleidigt!‘
Aber dann wechselte die Laune des Admirals wieder. Jedenfalls kam es Oliviero so vor. Einen Moment war er so erstaunt über die plötzliche Schwankung, dass er gar nicht richtig zum Antworten kam – also nickte er einfach nur brav und mit einem erzwungenen Lächeln. Es kam nicht gut, wenn man seinem Vorgesetzten widersprach. Immer zustimmen. Zwar hatte das etwas von Stiefelleckerei, aber es war besser, als degradiert zu werden – und bei Gott, der Kapitän ließ sich niemals, aber auch niemals sein Schiff wieder wegnehmen! Das Leben war so bequem geworden.
„Wirklich?“, fragte Olive verwundert. „Na, das muss aber ein wichtiger Auftrag sein, dass Sie dieses Mädchen ertragen. Tut mir leid, ich hätte nicht die Nervenstärke dazu…“ Manchmal half Ehrlichkeit weiter, selbst wenn man sich völlig verstellte, so wie er immer, sobald er den schützenden Bannkreis verließ, der sich um seine Mafiabraut zog.
„Aber eine kurze Frage: Was machen Sie, wenn ich mich jetzt verziehe und Sie, als Admiral dem Anstands halber nicht der Forderung nachkommen? Ich habe gehört, sie zertrümmert gerne Dinge.“ Sein Blick fiel auf das ganze zersplitterte Holz der Fässer und die Wasserlachen, die schon langsam von emsigen Arbeitern wieder aufgewischt wurden. Unsicher fügte er hinzu: „Manchmal sogar vorsätzlich.“
Das Kopfschütteln kam wie eine Erlösung. Dann konnte er jetzt endlich weiter schippern und genau das tun, was er immer tat: nichts! Und vielleicht manchmal seinen Leuten beim Arbeiten zusehen. Ihre Moral durch kurz gebrüllte Befehle verstärken. Dem Navigator ein paar Tipps geben, er konnte nämlich Seekarten nicht ganz so gut lesen, wie der Kapitän selbst. Manchmal verwechselte er die Himmelsrichtungen und dann landeten sie irgendwo, wo Olive auf jeden Fall nicht hinwollte. Wenn er es sich recht überlegte, hatte er auch hier gar nicht hergewollt. Das wich von seiner Patrouillenroute ab.
Erneut ein Nicken, dieses Mal überzeugter. Befehl war Befehl, auch wenn der Admiral es nun als Bitte formulierte – ein sehr netter Mann! So etwas nannte man Vorgesetzten! Zwar war ihm im Endeffekt egal, was mit Alfreds Familie geschah, aber gut. Er würde sich dazu herablassen, mal zu tun, was man von ihm verlangte.
„Sehr wohl, Sir. Nur eine Frage: Wie bitte soll ich unter den hunderten Alfreds, die in der Marine ihren Dienst ableisten, genau den finden, dessen Familie ich Bescheid geben muss? Ich bräuchte vielleicht noch Nachnamen und ähnliche Informationen.“

Ja ein ziemlich wichtiger. Sonst wurde ich mir, ihre Gesellschaft nicht länger als nötig antun, sagte er und sah dabei zu wie seine Männer das Schiff wieder sauber machten. Dann sprach Bob aber eine gute Sache an. Er wollte sich, dass wirklich nicht länger als nötig an tun aber das Schiff musste heil bleiben. Nun sah er wieder zu Bob und er hatte ja fast mitleid mit den Armen. Er legte nun seine Hand auf dessen Schulter um ihn sein Mitleid kund zu tun. Es tut mir sehr leid, aber ich muss das eben gesagte wieder zurück nehmen. Wie ihr sehen könnt ist meine Crew leicht unterbesetzt und alle beschäfftigt und das Schiff muss wie gesagt heil bleiben. Ich muss ihnen leider den Auftrag geben ihre Wünsche zu erfüllen. Zumindest solange bis der Auftrag vorbei ist. Ihre Crew kann uns hinterher segeln wenn sie die Marine Flagge abnehmen und ihre Uniformen wechseln. Zu der Alfred sachte musste er selbst kurz überlegen. Ich weiß es nicht mehr genau aber das werde ich noch rausfinden während sie sich um ihre Launen kümmern.

Natürlich musste es ein wichtiger Auftrag sein, stellte Bob im Nachhinein – ja, manchmal hatte er eben eine lange Leitung – fest. Warum sonst sollte sich der berühmte Tairyou Satsujin persönlich darum kümmern? Sollte es irgendein dahergelaufener Auftrag sein, würde er irgendwem die Arbeit abdrücken. Möglicherweise sogar ihm, weswegen Oliviero sehr froh darüber war, dass es eben doch wichtig zu sein schien. Mal ganz davon abgesehen, dass er ja so Recht hatte. Warum sonst sollte man sich so ein Mädel freiwillig antun? Er könnte es nicht. Deswegen war er mehr als hundert Mal erleichtert, das Schiff bald verlassen zu können. Sie würden wohl einfach in die entgegengesetzte Richtung fahren, um ja nie wieder auf dieses Schiff hier zu treffen. Phintias… Was war das auch schon für ein Name? Nichts gegen die Eleganz und den Stolz, den die Mafiabraut allein durch ihren Namen ausstrahlte!
Mehr als verdattert war der Kapitän dann aber, als er plötzlich die Hand des Admirals auf seiner Schulter fühlte. Ein irritierter Blick zu ebenjener, dann zum Besitzer dieses Körperteils zurück. Ihm schwante Böses. Vielleicht doch Rechnungen bezahlen. Oder eine Entschädigung für Alfreds Familie. Oder noch schlimmer: Möglicherweise musste er alle Familien von allen Alfreds abklappern, weil er den Nachnamen nicht wusste! Innerlich begann er zu zittern, während er äußerlich einfach nur sehr überrascht aussah und einen fragenden Blick in das Gesicht seines Vorgesetzten warf. Kurz lag ihm auf der Zunge, dass er ein übler Lügner und Betrüger war, jemand, der Hoffnung säte, um sie gleich wieder zu nehmen und Träume platzen ließ, wie einfache Seifenblasen! Aber er biss sich auf die Zunge.
„Ich könnte ein paar von meinen Männern auf Ihr Schiff übersiedeln lassen…“, schlug der Italiener zaghaft vor und sank ein wenig in sich zusammen. Lag doch nahe! Wieso sollte man jemand Ranghohes nehmen, wenn man Kleinvieh opfern konnte? Aber dann fiel ihm wieder ein, dass Lea möglicherweise etwas zerstören könnte, wenn sie ihren Willen nicht bekam. Nicht, dass Olive große Sympathie für irgendeine Fraktion der Welt hegte, aber sein Leben mochte er und er hatte keine Lust darauf, wegen Befehlsverweigerung belangt werden zu können. Vor allem – was war, denn der wichtige Auftrag dann wegen ihm scheiterte?! Das wäre sicherlich sein Tod. Da Benvenuto Oliviero Badessi sein Leben aber liebte, wie kein Zweiter, nickte er schließlich, wenn sein inneres Ich auch schon in Tränen ausbrach und sich selbst bemitleidete. Er hoffte, die hatten einen anständigen Koch an Bord. Er wollte sich nicht wieder schneiden.
„Jawohl, Sir. Ich werde ein paar wichtige Sachen packen, die ich unbedingt benötige und meiner Crew die nötigen Anweisungen geben. Und lassen Sie sich ruhig Zeit mit Alfred, das hat ja keine Eile. Ich meine: Je länger die Familie denkt, dass er noch lebt, desto länger ist sie auch noch glücklich, nicht?“ Möglicherweise ein schlechter und vor allem abgedroschener Scherz, aber dem jungen Kapitän war gerade einfach nur zum Heulen zumute und musste sich jetzt ein bisschen ablenken – auch wenn es durch schlechte Witze geschah.
Ein paar Atemzüge lang wartete Oliviero noch, ob vielleicht noch etwas kam… Man konnte ja nie sicher sein, ob der Typ ihm nicht doch noch Gnade gewährte…

Tai fand es doch sehr amüsant. Bob war innerlich sicher schon am flennen. Tai wäre es an seiner Stelle sicher auch gewesen wäre er zu solchen Emotionen in Stande. Aber zumindest sagte dieser nichts dagegen. Aber wäre ja auch noch schöner immerhin war dies ein Befehl. Dieser wollte dann auch schon seine Sachen rüber hohlen und Tai nickte wieder kurz. Ja tun sie das. Aber beeilen sie sich umso schneller wir weiter können umso besser. Sonst verpassen wir die Ziel Objekte noch. Erlösen wurde er ihn jedenfalls nicht von dieser Aufgabe. Weil sonst musste ja er Zeit mit ihr verbringen. Ja da haben sie wohl recht. Alfred war eh nie so wichtig. Der und seine Familie können ruhig warten. Und da er ertrunken ist brauchen sie keien Beerdigung. Sparen sie ne Menge Geld. Wenn das mal keine gute Nachricht ist dann weiß ich auch nicht.

Am liebsten, ja, am liebsten würde er seinen Admiral jetzt wohl vom Schiff stoßen, war ja allgemein bekannt, dass er Teufelskraftnutzer war und dann armselig ersaufen würde. Er schaffte es, sein Gesicht perfekt zu kontrollieren und den Vorgesetzten somit nicht mit erdolchenden Blicken anzufunkeln. Nein, er war so kontrolliert, dass er sich sogar ein Lächeln abringen konnte.
„Ich werde mich beeilen, kann aber für nichts garantieren“, sagte Oliviero großzügig. Aber im Ernst: Er würde eine halbe Ewigkeit brauchen. Zwar war er sicherlich nicht so kompliziert und schwierig, wie eine Frau, aber er und seine Eigenarten brauchten viel Zeug, um befriedigt zu werden. Allerhand unnötiges Zeug, mal ganz am Rande erwähnt, aber etwas, was er benötigte, um den Verstand gesammelt und bei sich zu behalten. Zum Thema Zielobjekt äußerte er sich mal nicht. Er wollte es nicht verpassen. Nicht schuld sein. Es hieß: Fersengeld geben.
„Mit Verlaub – Sie haben einen mindestens genauso schwarzen Humor, wie ich selbst, Sir. Bis auf die leicht sadistische Aura, die Sie so abstrahlen, sind Sie wirklich schwer in Ordnung.“
Mit Schwung wurden die Hacken zusammen geknallt und ein weiteres Mal salutiert, bevor sich Oliviero leise fluchend auf sein eigenes Schiff zurückzog.
Einer seiner Leute berichtete, dass die Schäden schon von ihnen selbst behoben werden könnten, die nötigen Materialien waren da und standen ihnen zur Verfügung. Er stellte vier Leute dazu ab und verteilte die Rollen ein wenig, damit das Schiff sich auch nicht plötzlich selbst versenkte. Ein Unteroffizier, dessen Gesicht er sich gut merken konnte, aber den passenden Namen nicht, bekam die Befehlsgewalt und der Navigator wurde angewiesen, immer fröhlich hinter der Phintias hinterher zu segeln. Damit war er auf jeden Fall nicht überfordert. Dann verschwand er aber auch schon in seine Kajüte, um alles zusammen zu suchen, was er benötigte. Eine Tasche mit Wechselkleidung war wichtig, dann seine Schwerter, ohne die er niemals auch nur das Schiff verließ und dann noch drei wahre Artefakte, die er niemals hier lassen könnte. Eine zerbrochene Spieluhr, deren tanzenden Löwenfiguren wahlweise keinen Kopf oder keine Gliedmaßen mehr besaßen. Ein mit Muscheln überwucherter, alter Lederstiefel, der mittlerweile schon gar nicht mehr streng roch. Der bedruckte Flaschenhals eines alten und edlen Portweines, den er vor ein paar Jahren getrunken hatte, deren Flasche aber bei einer hohen Welle zerbrach, indem sie auf den Boden fiel. Alles wurde in kleine Tütchen verpackt und landeten in derselben Tasche. Dann brauchte er noch eine weitere Tasche mit Zahnputzzeug und anderen Dingen. Unter anderem Duftwasser, weil No-Name manchmal unangenehm nach Fisch stank. Das ein oder andere Teil wurde auch noch eingepackt, man konnte ja nie wissen, wozu man es brauchte, aber dann war er fertig und wechselte mit einem wehmütigen Blick das Schiff. Seine Crew winkte ihm zu, einer hielt ein Taschentuch.
Dann erkundigte er sich bei einem Matrosen aus Tairyous Mannschaft, wo denn bitte Miss Ryon nun war und ließ sich hinführen.

[OW: Große Kajüte]

bb:große Kajüte

Jubelnd kam Lea aufs Deck und schaute sich um. Die Spur der Verwüstung war nicht mehr zu sehen und sonst wirkte alles friedvoll. Taaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaai-sama! Deine herzallerliebste Lea-chan ist wieder. Du kannst dich auch gerne niederknien. rief sie und hüpfte zu den Admiral. Der Herr hat gute arbeit geleistet. So gut gelaunt war ich zuletzt, als ich mir die schönen Seidenkleider gekauft hab die du bezahlen durftest. Bob hatte sie wirklich gut bei Laune gehalten. Sowas konnte nicht jeder von sich behaupten. Er kann sicherlich länger bei uns bleiben oder? Sonst muss einer der Matrosen darunter sehr leiden und dann die anderen. Und dann muss du alle arbeiten alleine erledigen und wir wissen doch alle wie viel du zu tun hast oder? Lea mochte den Bob gerne. Mit ihn konnte man wunderbar über Tai lästern, sich über ihn lustig machen und alles andere über Tai sagen. Ben-kun? Du weißt doch noch, wer aus dem Mutterleib abgehauen ist oder?

[CF: Große Kajüte]

Immer noch relativ betroffen, weil er das versprochene Mittagsschläfchen nicht halten durfte, folgte Oliviero Lea aufs Deck, nur um ebenfalls einen suchenden Blick in alle Richtungen auszusenden. Wonach er eigentlich suchte, wusste er gar nicht wirklich, aber vermutlich suchte er, im Gegensatz zu ihr, nach einer Möglichkeit, das Schiff schnellstmöglich zu verlassen, um baldig mit seinem Schiff, der Mafiabraut, das Weite zu suchen. Da aber ein hastiges Überbordgehen zu auffällig war, blieb er einfach auf dem Schiff und stellte sich heute mal nicht gegen den Befehl seines Admirals.
Erst nachdem er resigniert aufgeseufzt und den Plan verworfen hatte, stellte er fest, dass die Matrosen ganze Arbeit geleistet hatten! Nichts mehr von einer übermäßigen Pfütze, nur die normale Gischt und keine Trümmerhaufen aus zerbrochenen Fässern. Er stieß einen ehrfurchtsvollen Pfiff aus, bevor er sich der Piratenprinzessin anschloss und zu Admiral Satsujin herüberging.
„Ich war in der Tat sehr erfolgreich. Darf ich gehen?“, murmelte er vor sich her, eher an sich gerichtet, als dass er irgendwen anders in der Nähe meinte. Man könnte meinen, er hätte in seinen Kragen genuschelt. Hatte er im Endeffekt auch, schließlich starrte er auf seine schwarzen, geerbten Stiefel, die sein Pa ihm hinterlassen hatte.
„Wenn ich nun schon Teil der Crew bin, dann würde ich gerne aufgeklärt werden, um was für eine Mission es sich hier handelt und welches Ziel wir ansteuern… Habe ich die Informationen nicht verdient?“ Zumal er ja auch schon einiges an Karrieresprossen hinaufgeklettert war, war ja nicht so, dass er immer noch irgend so ein Dorftrottel von Matrose war.
Kaum wurde er angesprochen, hob Olive wieder den Kopf und wandte sich Lea zu. „Ich vermute schon“, antwortete er ehrlich. Aber um wen konnte es sich schon handeln, wenn nicht um ihren über alles gehassten Admiral, über welchen sie sich immer so herrlich lustig machte.

Nachdem Bob verschwunden war machte der Admiral, dass was ein Admiral eben tat. Er wies seine Männer an ihre Arbeit zu vollrichten und dies taten sie auch ohne zu mürren. Wer brauchte Sklaven wenn man solche Soldaten hat? Jedenfalls wurde das Deck wieder auf Vordermann gebracht. Jedoch ließen sie die anderen Wasserfässer unter Deck. Aus Angst doch noch zu verdursten wenn eine gewisse Frau zurück war. So verging die Zeit und etwas später war es dann wirklich so weit. Tai stand gerade an der Reeling als die schrille Stimme Leas die Stille zerstörte. Kurz schloss er genervt die Augen und es war wirklich keien Spur von Freundlichkeit zu sehen. Dann atmete er aber einmal tief durch und bevor er sich zu der Samurai umdrehte war er wieder der alte. Ach hat er das? Wenn das so ist sollte ich ihn vielleicht wirklich öfters hier behalten. Mit diesen Worten sah der Admiral auch schon zu den blonden Fregattenkapitän der auch aufs Deck gekommen war. Leas nächster Kommentar machte dann aber für den Admiral keinen Sinn weswegen er diesen Ignorierte wie er es so oft tat. Was den Auftrag anbelangt. Wir haben Informationen, dass ein gewisser K.R. Piraten der ganzen Welt sich versammeln lässt an einer Insel zu der wir gerade segeln.

Hast du gehört Benlein? Du darfst öfters hier bleiben. Das heißt dann, wir können weiterhin über das Baby reden. Endlich hatte Lea einen Verbündeten in den ganzen Stall von Feinden. Lea würde dafür sorgen, dass Bob bei ihr bleiben kann. Irgendeinen Grund wird sich finden lassen damit er bleiben wird. Vielleicht könnte sie ihn mit Rumliegen und nichts tun locken. Kida kam wieder zur Ansprache und dann auch wieder diese Insel.
Lea ging auf Tai zu und zog an seinen Arm rum. Wann sind wir den endlich da? Es ist total langweilig hier. Hier kann man weder shoppen, noch irgendwem nerven weil die alle zu tun haben und außerdem, brauchen wir echt zu lange. Bis wir da sind, ist da eh alles vorbei und alle sind weg. Und was willst du dann machen? Endlich konnte sie mal ihren Bruder wiedersehen und dann sowas. Mit einem Seezug wären sie sicherlich viel schneller unterwegs als mit so einen blöden Schiff. Hat keiner eine Teufelskraft womit man schneller voran kommt? Sowas unmögliches. Typisch Marine. Sie lies dann wieder von Tai ab und geseelte sich dann lieber zu Bob. Außer du. Auf dich kann man sich verlassen. Wollen wir in die Küche gehen und was kochen? Lea konnte kochen aber konnte sich noch immer nicht an die Geräte der Marine gewöhnen. Hier wusste sie nie, wie man die Gasplatten bediente. Immer kam bei ihr zu viel Gas heraus, dass man schon sorgen hatte, irgendwann würde alles in die Luft fliegen. Das Schiff hätte zwar keine Küche mehr aber ihr war es eigentlich egal. Für ein paar Tage würde Lea auch ohne Essen auskommen können.

Der Blick des Admirals war zwar freundlich und offenherzig wie immer – aber trotzdem fühlte sich Oliviero mehr als verarscht. Die ganze Sippe hier hatte sich gegen ihn verschworen. Wenn er öfters auf diesem Schiff bleiben müsste – was wäre dann mit seinem eigenen Nussschälchen? Wer würde sich um seine Mafiabraut kümmern, wenn nicht er? Und wie sollte er verdammt nochmal seiner Lieblingsbeschäftigung, dem Sammeln von Unrat und Seemonsterknochen nachgehen, wenn er hier war? Er würde irgendwann ausrasten, den Verstand verlieren und ein seelisches Wrack werden! Aber noch ging’s ihm gut. Es hatte richtig schmackhaftes Essen gegeben und so viel Bewegung hatte er jetzt auch noch nicht gehabt.
„K.R. versammelt Piraten? Na unheimlich interessant“, kommentierte der junge Kapitän und war dieses Mal nicht ganz dazu in der Lage, die Ironie aus seiner Stimme zu verbannen. „Angenommen, es handelt sich um ihren kleinen, nervigen, aber unheimlich gutaussehenden Bruder, der mir ähnlich sieht – was machen wir dann auf der Insel? Und was passiert mit ihr?“ Ja. Er redete einfach mal so, als würde Lea nicht neben ihm stehen. Solch ein Gespräch wäre sonst zu schwierig. Aber er konnte sich schon denken, was dann mit der Kleinen passierte. Wenn man etwas nicht mehr brauchte, wurde es weggeschmissen. Selbiges galt natürlich für Menschenleben. Aber sollte man es erstmal hinter sich gebracht haben, hatte er seine Freizeit wieder! Ein netter Gedanke.
Es war natürlich belustigend, zuzusehen, wie sehr das rosahaarige Mädchen seinen Admiral auf die Palme bringen wollte – daran aber wirklich herrlich scheiterte -, aber es war weniger amüsant, wenn sie ihn da mit hineinzog. Es war doch offensichtlich, dass der Admiral Gesprächsthema Nummer eins war! (Welches Thema sollten sie sonst nehmen?) Das kam seinem Ruf nicht zu Gute. Aber solange er sie ablenkte und Herr Satsujin nicht allzu genervt würde… Vielleicht behielt er ja seinen Kopf. Vorerst.
„Oh. Danke für das Kompliment. Können wir gerne tun, aber haben wir nicht gerade gegessen?“ Er war immer noch randvoll. Zwar passte Eis immer – aber doch nichts Gekochtes. Mal ganz davon abgesehen, dass er sich vor jeder Kochaktivität sträubte. Nicht schon wieder verletzen! Das letzte Mal war er – gefühlt – fast verblutet und hatte eine ganze Zeit lang nichts mehr anrühren können, ohne drei Lagen Pflaster drauf zu pappen… Er würde jetzt lieber das versprochene Mittagsschläfchen halten. Aber irgendetwas sagte ihm, dass er das so schnell nicht dürfte...

Wir sind da wenn wir angekommen sind Lea-chan. Es bringt nichts sich zu beschweren. Dadurch, dass wir durchs Calmbelt segeln wird es eh länger dauern. Dafür sind wir aber frei von Piraten. Zumindest vorerst. Dann wollte Lea aber auch schon wieder gehen und Tai wäre dies nur recht. Zu der Sache mit Bob sagte er dann aber noch etwas bevor sie sich falsche Hoffnungen machte. Wir werden schauen. Aber er hat seine eigene Crew die einen Kapitän braucht. Erst einmal wird er mit uns segeln, aber wenn wir zurück in Marineford sind wird er wohl wieder alleine weiter. Dann drehte er sich aber wieder zu Bob und führte nun ein etwas ernsteres Gespräch. Zumindest ein passendes für seinen Rang und den Auftrag. Piraten der ganzen Welt sammeln sich vor der Nase der Marine und wir sollen zuschauen? Im Text des Aufrufes wird von einer neuen Zeit geredet und das ende der Regierung angedeutet. Also werden wir der Insel ein besuch abstatten und mal schauen was diese vorhaben. Ich entscheide dann vor Ort wie es weiter geht. Da er sich aber noch nicht sicher war einzugreifen wurde sie erst einmal Zivil bleiben. Was Lea-chan betrifft. Es wird sich zeigen. Es liegt ganz in ihrer Hand aus aus ihr geschieht und was nicht.

Na toll. Dann sind wir nächsten Monat da und alles ist toll? Du bist ein echt mieser Stratege. Meine Puppen konnten bessere Pläne vorweisen als du. seufzend lies sie ihre Arme hängen und überlegte wie sie schneller voran kommen könnten. Tai wusste doch, wie schnell sie sich doch langweilen konnte. Während sie so nachdachte, bekam sie das Gespräch nicht mit, was die beiden da führten. Aber zum Ende hin, fiel ihr nichts ein und hören tat sie nur noch:"Es liegt ganz in ihrer Hand aus aus ihr geschieht und was nicht.". Ey! Redet ihr über mich? Ich rede auch sehr gerne über mich. Wieder hüpfte sie zu Tai und umklammerte seinen Arm. Tai-sama? Bekomme ich was schönes von dir? Es muss auch nichts überteuertes sein. Etwas ganz schönes. Wie ein Kleid, Schuhe, eine Handtasche, Ohrringe, ein Armband, eine schöne Kette und was schickes für meine Haare. Lea liebte hübsche Dinge und von Bob hatte sie ja ihre Edelsteine bekommen. er musste also nichts mehr beisteuern. Ich bin dann auch morgen ganz brav und schlag keine Matrosen, keine Soldaten und nerve dich auch nicht.

Der italienische Kerl war ein relativ aufmerksamer Mensch, wenn er sich nicht gerade in seiner Hängematte entspannte, weil ihm sonst der nervige Alltag – oder eben nicht Alltag – zu langweilig wurde und er musste schon sagen, dass Admiral Satsujin wirklich Meister der Antworten war. Die Logik war kaum zu überhören und trotz allem war es eine äußerst unbefriedigende Antwort! Er sollte sich solche Antworten merken und mal seiner Crew vorwerfen. Gucken, wie die reagieren würden. Das mit dem frei von Piraten quittierte Oliviero mit einem müden Lächeln. Schön wär’s! Heute Morgen erst hatte sich ein ganzer Trupp von ihnen auf seinem Schiff selbst umgebracht. Man könnte es zwar als Unfall ansehen, aber daran glaubte er nicht. Er meinte immer noch, sie wären total übergeschnappt gewesen und wollten ihm den ganzen Tag verderben.
Das mit seiner eigenen Crew, die Idiotenbande, musste er sich merken und das Argument später mal anbringen. Auch schien es ihm wichtig, zu erfahren, was mit den übereifrigen Tölpeln passierte, während der geheimnisvollen Mission.
Beschwichtigend hob er die Hände und lächelte matt. „Aber, aber, Herr Admiral. Ich habe nie behauptet, wir sollen einfach nur zusehen und uns verspotten lassen, das wäre nicht einmal entfernt in meinem Sinne. Nur sehe ich mich weiterhin nur sehr dürftig informiert und wollte mehr erfahren, verzeihen Sie die Unannehmlichkeit.“ Was im Endeffekt nur die pure Wahrheit war. Er sah sich selbst zu wichtig und zu ranghoch an, um weiterhin im Dunkeln zu tappen, wenn er vielleicht demnächst dem Tode geweiht war. So ein Ärger… Nur weil ich ein bisschen zerstreut war, heute Morgen… Was ein bisschen Unaufmerksamkeit alles ausmachen kann. Trotz seiner Faul- und Arbeitsscheuheit wurde Olive interessiert. Es war doch wirklich sehr kompliziert und spannend, diese Angelegenheit. Ein Thema, das ihn sogar ausnahmsweise interessierte.
„Sagen Sie, Herr Admiral - was passiert mit meiner Crew? Lassen wir sie im nächsten Hafen vor Anker gehen oder segeln sie einfach mit zu dieser sagenumwobenen Insel? Nur für den Fall aller Fälle – sie sind immerhin ebenfalls erstaunlich gut ausgebildet.“ Ein bisschen Stolz schwang in seiner Stimme mit, auch wenn er rein gar nichts mit der Ausbildung seiner Leute zu tun hatte. Aber immerhin hatte er das Kommando über diese Bande von illustren Gestalten! Das hieß ja auch etwas.
Insgeheim plante er schon, wie man die muntere Piratenparty zum Platzen bringen könnte. Vielleicht in einer Art Trojanisches Pferd – Manöver? Man gibt sich als räudiges Piratenpack aus und schleicht sich ein, nur um im Stillen die Cocktails zu vergiften und fröhlich in der Gegend herumzuschießen. Spaßige Kamikazeangelegenheit.
Erst gegen Ende hatte sich Lea wieder eingeschaltet, wahrscheinlich war sie einfach viel zu tief im Schmollen gesteckt. Er lächelte schief. Möglicherweise reden wir über dich, ja…
Aber eines musste man ihr lassen. Sie war außerordentlich amüsant, wenn es darum ging, dass sie hübsch anzusehende Dinge wollte.

Ich weiß schon was ich tu. Außerdem Piraten neigen nicht dazu freundlich mit einander umzugehen. Es wird dort sicher Kämpfe geben und da ist es sinnvoller nach diesen aufzutauchen wenn die Gegner bereits erschöpft sind. Dann ging er wieder mehr auf Bob ein. Zumindest war Lea nun nicht mehr wichtig. Nun was soll ich groß dazu sagen? Es ist anzunehmen, dass Kida Ryon da sein wird. Leider ist uns jedoch zu kurzfristig die Information rein gekommen. Ich habe also keine Ahnung wer sich da alles rum tümmelt. Deswegen werden wir auch noch nicht als Soldaten da aufkreuzen. Auf die Frage mit Bobs Crew überlegte er kurz hatte aber recht schnell eine Antwort parat. Die kommen erst einmal mit. Dein Schiff wird nicht schwer sein als normales zu tarnen und umso mehr Leute wir in der Hinterhand haben umso besser. Dann klammerte sich aber auch schon Lea an ihn und war mal wieder wie sie immer war. Tairyou aber blieb wie er immer war ruhig und freundlich. Lea-chan das hatten wir doch schon. Du brauchst keien schönen Dinge. Sie wurden von deiner natürlichen Schönheit überstrahlt werden und nur noch trist aussehen. Das war zwar eine fette Lüge weil er einfach keine lust hatte ihr noch mehr in den Arsch zu schieben, aber das war ja nicht weiter wichtig.

Piraten sind Barbaren genauso wie die Marine. Ich bevorzuge lieber das Reden statt mich dreckig zu machen und Gefahr zu laufen, meinen schönen Körper verunstalten. In dieser Hinsicht war Lea sehr eitel. Aber sich zu kloppen war doch wirklich dämlich. Nur Fäuste einsetzen aber nie darüber nachzudenken, dass war wohl ein dicker fetter Minuspunkt eines Mannes. Na gut, wenn man so ist wie Bob, dann hat man wirklich Glück. Der würde lieber Faul rum liegen statt zu kämpfen und deswegen mochte sie ihn auch. Bob würde vorerst hier bleiben, was doch echt gelegen kommt. Er kann ja so wunderbar massieren. Gespannt hörte sie Tai zu was er von sich gab und ihre Laune schoss nur so in die Höhe. Du bist ja heute so nett Tai-sama. Das ist ja schon wieder Unheimlich. Ich gehe nicht mit dir aus und aber ich werde dafür Morgen auch noch brav sein. Nur weil du heute so lieb zu mir bist. Kurz umarmte Lea den Admiral um dann wieder zu Bob zu gehen und sich bei ihm einzuhaken. Tai-sama ist sehr nett oder? Vielleicht gibt er dir mal eine Gehaltserhöhung. Halt mich bei Laune und du bekommst sie ganz schnell.

Einen Moment dachte Oliviero über das nach, was sein Admiral da von sich gab und nickte anschließend. „Spätestens, wenn der Rum alle ist, wird es zu Handgemengen kommen. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass der sagenumwobene K.R. bis zu dem Zeitpunkt, wo das meiste Piratenpack blutend am Boden liegt, bereits sein Heil in der Flucht gesucht hat.“ Er wollte einfach nur mal diese Überlegung einwerfen, doch niemals Kritik am Plan seines Vorgesetzten auf den Tisch rollen. Dazu wäre er viel zu faul, denn dann müsste er so viel mehr nachdenken, um es geschickter zu formulieren, damit es auch nicht so ankam, als würde man Kritik ausüben…
Auf die nächsten paar Dinge zuckte der junge Kapitän nur mit den Schultern. Es war ihm im Endeffekt egal, wer auf dieser Insel lauerte und ihm war auch egal, ob die Mafiabraut nun hinterherschipperte, oder nicht. Aber es war sowieso immer ein Segen, wenn ein weiteres Schiff in der Nähe war. Wie man kürzlich gesehen hatte, konnten Lea und er doch ziemliche Vernichtungsmaschinen sein. Ein großes Rettungsboot mit Leuten, die einen hineinzogen, war da ganz praktisch. Aber ja, sein Schiff glich einem Piratenschiff schon eher, als einem normalen Marinefrachter da. Nur eben die Fahne austauschen und alles wäre erledigt.
Und dann war Olive mal wieder zutiefst beeindruckt von Admiral Satsujin. Wäre er nur mal in der Lage selbst nicht wirklich ernst gemeinte Komplimente so aussprechen zu können. Man sah es zwar an den Augen des Mannes, dass er alles andere als davon überzeugt war, wovon er da redete, aber so manches Mädchen sah da nur zu gerne drüber hinweg.
Was Lea sagte, war auch so eine Sache. Er würde sich nicht als Barbar bezeichnen und genauso wenig zählte seine Idiotenbande dazu. Die arbeiteten tüchtig und wenn irgendwelches, räudiges Piratenrudel meinte, anzugreifen, wurden die eben kurzerhand niedergeschossen. Keine Prügelei. Kein wirkliches Kämpfen. Kurzer Prozess – dann hatte man mehr Zeit, um nichts zu tun. Das war ja auch mal wichtig, damit einem der Stress nicht über den Kopf wuchs! Das war wohl Benvenutos Lebenseinstellung.
Mit einem schiefen Lächeln beobachtete er die Szenerie, nahm es mal hin, dass sie sich bei ihm einhakte und stimmte ihr dann großzügig zu. „Ein sehr netter, wohlerzogener Mann, da kann ich dir nur Recht geben, Miss. Bewundernswert.“

Reden um Probleme zu lösen. Eine schöne Illusion. Doch klappen wird es nie. Es wird immer Menschen geben die Machtgierig sind. Der einzige Weg der Marine ist es weiter zu machen. Sie hat es schon einmal geschafft die Piraten zu besiegen und es gab wenige Jahre wirklich frieden. Bis ein gewisser Mann auftauchte. Egal wer gewinnt. Es werden immer dieser Personen auftauchen die alles besser zu wissen scheinen.
Als Lea ihn dann auch noch umarmte und meinte er wäre mal ganz nett zog er aber leicht eine braue in die höhe. Ich bin doch immer ganz Nett? Auf Bobs Kommentar drehte er sich dann aber zur Reeling und sah zum Meer hinaus. Selbst wenn Kida wieder verschwindet. Es ist die Gelegenheit unzählige Piraten vor Ort dingfest zu machen. Mit ein wenig Medien Manipulation wird das zu einen großen Sieg der Marine aufgebaut. Wir haben dabei nichts zu verlieren wenn wir uns ein wenig geschickt anstellen und die Öffentlichkeit in unklaren lassen.

Ey ja. Mein Vater hat zumindest Versucht etwas zu ändern. Was kann er den dafür, dass die Schwachköpfe von Marine so Machtgeil sind. Würden die mal die Menschen besser behandeln, dann gäbe es auch keine Auflehnung. Und jeder könnte faul rum liegen.Sicherlich würde Bob auf den letzten Teil ihres Satzes innerlich grinsen. Würde es wirklich alles friedlich bleiben, dann könnte er weiterhin so faul sein wie er es jetzt schon ist. Naja nicht immer. Aber das weißt du doch selbst oder? Tai hatte auch mal so seine Tage, wo er zwar lächelte und freundlich blieb, aber auch so fies sein konnte. Ja so war Tai. Nur blöd, dass meine Eltern mir beigebracht haben, immer die Wahrheit zu sagen. Über meine Lippen kommt nur die Wahrheit und nichts als die Wahrheit. Außerdem liebe ich es, wenn ich fotografiert werden. Na gut Nero hat hin und wieder seine eigene Frau "angelogen" damit er in ruhe trinken konnte. Kleine Notlügen waren ja noch drin und als ob Lea Lust hätte mit so nervigen Zeitungstypen zu quatschen. Die würden doch eh lieber über ihren Vater ausfragen wollen. Aber wenn es der Herr Admiral wünscht, lüge ich mit rum. Damit er keine Probleme bekommt.

Sein Admiral sprach mit der Inbrunst eines vollkommen von dem was er sprach überzeugten Mannes, der sich selbst mit Worten nur noch mehr aufschaukelte. Alles in allem für Benvenuto eine sehr belustigende Situation, aber er behielt es sich vor, Herrn Satsujin darüber aufzuklären, dass er wie ein fanatischer Irrer klang, sondern hörte ihm lieber weiter zu. Spannende Sachen, hier. Wenn es nach ihm ging, war es schon gar nicht mehr so schlecht, auf dieses Schiff übergesiedelt zu sein. Spannung war eine gelungene Abwechslung zum Faulsein, solange sich alles die Waagschale hielt. Vorerst konnte er hier also durchaus zurechtkommen.
Seiner Meinung nach war Reden eine gute Möglichkeit. War weitaus weniger anstrengend, als mit Schwertern und Gewehren aufeinander loszugehen. Natürlich hatte es auch machtgierige Leute auf der Welt – aber der Admiral selbst schien sich da völlig rauszunehmen. Auch darauf wies Olive ihn nicht hin. Wäre ja auch zu dumm.
„Gut gesprochen, Admiral“, sagte er deswegen feierlich. Lieber Lea vor den Kopf stoßen, als ihm – denn er konnte über den Korvettenkapitän frei bestimmen. Sie konnte höchstens versuchen, ihm wehzutun, während Tairyou es konnte, ohne dafür wirklich eine Strafe zu bekommen.
Am liebsten hätte er jetzt einmal in die Hände geklatscht und auf den Herren vor sich gezeigt. Melancholisch, oder möchtegernepisch, starrte dieser nämlich mit Weitblick aufs Meer hinaus. Und noch einmal verlor Oliviero kein Wort darüber, sondern nickte stumm, um sich Zeit zu erkaufen, sich eine ähnlich gelungene Antwort auszudenken. „Eine wahrlich große Chance, Sir. Eine Rotte von diesen Unholden in Gewahrsam nehmen und somit dem restlichen Pack vor Augen führen, dass sie nicht so frei und unverwundbar sind, wie sie denken.“ Dass er allerdings vollkommen dagegen war, dass die gemeine Bevölkerung manipuliert, sprich belogen, wurde, sprach er nicht aus. Würde komisch kommen, so… rebellisch. Aber für eine Revolte war Benvenuto Oliviero Badessi sowieso zu faul.
Allerdings teilte er auch Leas Ansicht nicht. „Ich denke zwar, dass es nicht falsch ist, an ungerechten Umständen etwas zu ändern, aber trotz allem sorgte dein Vater nur für unnützes Blutvergießen, wenn ich dich daran erinnern darf, Miss. Wäre er nicht aufgestanden, um zu rebellieren, würden sich nicht Tausende von Leuten strafbar machen.“ Kannst du mit dem Gedanken leben, Lea? Dass dein Vater Massenmörder war? War ja im Endeffekt auch so! Außerdem… nervig. Ohne ihn hätte er niemals eine so behinderte Ausbildung in der Marine machen müssen, sondern hätte genauso wie seine restlichen Geschwister daheim sein Leben als Reicher ausleben können.
Zum restlichen Thema sagte er abermals überhaupt nichts. Sollten die sich darum streiten. Der junge Kapitän hatte mit dem Ganzen schlichtweg nichts zu tun, oder wollte nichts damit zu tun haben.

Da muss ich dir wiedersprechen Lea-chan. Ich sagte zwar, dass es immer so weiter gehen wird weil immer wieder Menschen meinen sich erheben zu müssen. Aber der Weg deines Vaters führt in eine Sackgasse. Es mag Grausam klingen aber zeitweiliger Frieden lässt sich nur mit Angst erzeugen. Angst die dein Vater zerstörte. Oder wie Benvenuto es versuchte nett zu umschreiben. Dein Vater ist schuld an diesen Krieg und dein Vater hat die Verantwortung tausender tote auf seinen Schultern. Mag sein das sein Gerede eine schöne Wunschvorstellung ist, aber man muss immer an die folgen seines tuns denken. Außerdem bringt es nichts gegen den Strom zu schwimmen. Er hätte sich dem System einfach anpassen sollen, antwortete der Admiral ohne auch nur einen momente seine freundliche Ausstrahlung zu verlieren und das obwohl seine Worte alles andere als das waren. Das es Lea missfallen zu schien, dass er das Volk belügen wollte war ihn aber auch recht egal. Die Medien war eine Waffe und Waffen waren zum benutzten da. Nichts vermag besser die Menschen zu manipulieren als diverse Zeitungen, die alle unter den Einfluss der Regierung stehen. Nur so ließen sich die Menschen kontrollieren und das war nunmal die Machtbasis der Weltregierung. Kontrolle über das Volk. Nun war Tai aber wieder bei den wichtigeren Dingen. Zum Beispiel der jetzige Auftrag. Sie waren zahlenmäßig weit unterlegen. Wobei den Admiral es egal war wie viele Leute sie verlieren wurden. Sie hatten jedoch den Überraschungsefekt auf ihrer Seite. Keiner wurde damit rechnen, dass die Marine dort auftaucht und erst recht nicht ein Admiral. Außerdem hatte er das Perfekte Schild bei sich. Wenn etwas schief lief wurde er einfach Lea benutzen um Kida zu Kontrollieren und selbst wenn wirklich alles schief ging. Dies war kein Offizeller Auftrag. Tairyou wurde einfach selbst verschwinden und nie wurde jemand von den Vorfall erfahren. Sie hatten also nichts zu verlieren außer ein paar unwichtige Menschenleben.

Pah. Dann hat er ebend Schuld. Immerhin hockt er nicht dumm rum und tut nichts. Er hat versucht was zu ändern und anscheint seit nur ihr Rotzlöffel dagegen. Ihr unterdrückt die Menschen, verbreitet Lügen, bringt Menschen unschuldig hinter Gitter, lässt die dort auch noch Versauern, bringt Unmengen an Opfer, schießt erst drauf bevor ihr Fragen stellt, nötigt eine halbwegs Blinde, Zerreißt Familien und redet auch noch schlecht über Tote. Und wenn ich mich recht erinnere, hat die Marine damals sehr viel mehr Menschen auf den Gewissen als mein Vater es jemals konnte.OMG ihr habt mehr scheiße am stecken als der Teufel. Eine wunderbare Liste hat Lea da aufgezählt und wenn sie wollte, könnte sie noch mehr aufzählen.
Und sollte noch irgendwer, ein schlechtes Wort über meine Familie verlieren, werden wir uns alle am Grund des Meeres wiederfinden. Weil dann meine Wutskala auf 100 ist und ich das gesamte Schiff in die Luft jage. Und wohl jeder weiß, dass ich es schaffe. Ihr bedrohlicher Blick galt eher Bob statt Tai. Der laberte ja oft sowas aber das Bob ihr nun in den Rücken fiel, passte ihr gar nicht. Kida musste sie warnen. Tai der Schwachkopf sollte ihn auf keinen Fall bekommen ebenso wenig wie Bob. Tai wird bald wieder schöne Rechnungen erhalten und Bob ab sofort auch. Der hatte ja anscheint genug Geld. Nun hatte er auch noch eine schlecht gelaunte Lea an der Backe. Bob ich hab durst. Bring mir was. Oder deine Crew wird bald nur noch aus dir bestehen.

Oliviero legte fragend den Kopf schräg und blinzelte sogar recht überrascht, wenn er seinem Admiral so zuhörte. Wenn das mal… keine radikalen Ansichten waren! Da konnte man sagen, was man wollte, der Typ war ein besessener Fanatiker, doch wenigstens jemand, der Klartext redete und nicht alles schön verpackte, damit sich der Öffner des Pakets nachher beim Ansehen des Inhalts die Pulsadern aufschnitt. Einen Punkt, den Herr Satsujin ansprach, nahm er sich selbst sehr zu Herzen, wirklich sehr sogar. Er hätte mal voraussehen sollen, was sein Kommentar für Folgen haben konnte. Lea schien nicht gerade amüsiert, wenn er sich beim Sprechen so ihr Gesicht ansah, wie es langsam aber sicher eine wirkliche Wandlung vollzog. Nun ja. Gesagt war gesagt und man konnte so etwas nicht so einfach zurücknehmen.
Das Beste oder spannendste, wie Olive fand, war aber der Gesichtsausdruck seines Vorgesetzten. Ein Mann, der von Leid, Tod und strengen Regimen und radikalen Methoden sprach – und das mit einem freundlichen, strahlenden Lächeln… Wie normal konnte dieser sein? Er zweifelte ein wenig an der geistigen Gesundheit seines Admirals, ließ diese Worte aber brav unausgesprochen. Nicht, dass er noch von Bord flog – gevierteilt. Wie gesagt, er mochte sein Leben eigentlich ganz gerne. Sogar im Moment. Manchmal waren spannende Situationen eben genauso interessant, wie ein Nachmittag, den man mit Melone und Orangensaft in einer Hängematte verbrachte. Jedenfalls was die verzerrte Wahrnehmung vom italienischen Korvettenkapitän anging.
Die ersten Worte Leas trafen ja sein Herz und es begann zu bluten. Was ist so schlimm daran, nichts zu tun? Er fand Nichtstun großartig. Entspannend. Nichtstun war sein Lebensinhalt! Und dieses vorlaute Mädchen zog ihn einfach in den Dreck… Nun ja, vielleicht sollte er es sich nicht allzu sehr zu Herzen nehmen, was sie da sagte. Immerhin hatte sie eine ziemlich beeindruckende Liste von Mangelfaktoren über Menschen wie ihn, die sie dort wutschnaubend herunterbetete. Eine Weile hörte Olive ihr verwundert zu, bevor er die Arme hinter dem Rücken verschränkte und mit einem gesunden Lächeln die rhetorische Frage stellte: „Sind wir nicht herzallerliebste Menschen?“
Man konnte dem entnehmen, wie sehr er sich ihre Parole zu Herzen nahm. Und da er ja sowieso schon verschissen hatte, konnte er ja jetzt noch einen drauf geben – was ihm wirklich wichtig war. Denn eines musste er einfach klarstellen, immerhin war er stolz darauf: „Nun – ihr vielleicht. Ich kann schwimmen.“ Weswegen es ihm wirklich, gelinde gesagt, am Allerwertesten vorbeiging, ob sie das Schiff des Admirals in die Luft jagte, oder nicht, solange er sich nur noch vorher vor der Explosion in Sicherheit bringen konnte. Sein Schiff war ihm wichtiger. Die Mafiabraut war immerhin seine Oase des Nichtstuns.
Schicksalsergeben zuckte Oliviero mit den Schultern und wandte sich zum Gehen, auch wenn es ihm nicht so viel ausmachen würde, wenn sie meinte, seine Crew angreifen zu müssen. Er konnte sich außerdem nicht vorstellen, dass sie absichtlich Menschenleben auslöschte. Und außerdem – es kamen immer so viele neue Marineanwärter, dass es die Idiotenbande sowieso bald darauf wieder gäbe, nur eben in anderer Besetzung.
Da er aber ein fauler Mensch war, verschwand er nur in den Schatten eines Mastes und beauftragte einen Matrosen damit, eine Auswahl von Säften und Wasser zu bringen. Er würde schon dort auf den Typen warten und dann wieder zu Lea und dem Admiral zurückkehren.

Mag sein das wir keine heiligen in der Marine sind. Aber das ist vollig egal. Wir sind die ausführende Macht und sorgen nur dafür, dass die Gesetze eingehalten werden. Dabei gilt es immer das höhere Wohl und die Absolute Gerechtigkeit im Auge zu behalten. Wenn dazu Menschen geopfert werden müssen ist es etwas das getan werden muss auch wenn es unfair erscheint. Aber bedenke Lea. Alle unsere Taten diesen dazu das System zu schützen. Wurde sich jeder an dieses halten oder es bedrohen müssten wir es auch nicht schützen. All diese Taten sind also nur eine Reaktion auf Menschen wie dein Vater, die unser System in Gefahr bringen und damit unzählige Menschenleben gefärden. Auf Bobs Kommentar musste Tair dann aber doch ein wenig schmunzeln. Man hörte deutlich wie sehr es ihn interessierte was Lea da von sich gab. Aber Soldaten und Offiziere wurden ja auch nicht für ihre Moral bezahlt sondern damit sie taten was man ihnen auftrug. Nun sah er freundlich wie immer zu Lea wobei seine Freundlichkeit eine fast schon bedrohliche Form annahm. Lea-chan. Wir beide wissen doch genau, dass ich dies niemals zulassen wurde. Du solltest deine Kräfte also lieber nicht so sinnlos verschwenden. Während dessen näherte sich das Schiff immer mehr eine Insel. Diese wurde immer größer und man könnte die Form des Berges auf dieser gut erkennen. Sie waren da auf der Insel der Piraten. Wenig später legten sie dann auch an und Tai verließ auch gleich das Schiff.

Tbc Hafen von Cranio